Landtagskandidat Jan Hambach

Veröffentlicht am 28.01.2021 in Ortsverein

Ein Bild, das Gebäude, Person, draußen enthält.

Automatisch generierte Beschreibung           Fragen an Jan Hambach

Jan Hambach, du bist in Renningen aufgewachsen, wohnst hier und du bleibst sicherlich auch künftig 

in Renningen? Du forderst bezahlbare Wohnungen bei jedem Neubau. Bezahlbar müssen 

Wohnungen auch für Verkäuferinnen, Friseure, Arzthelferinnen, Dachdecker, Maler, Elektriker, Altenpflegerinnen u.a. Berufe sein. Wie kann dieser Personenkreis in Renningen noch eine Wohnung finden?

Genau, mir gefällt es hier sehr gut und mir macht es sehr viel Spaß mich hier zu engagieren. Für mehr bezahlbaren Wohnraum gibt es viele Ansätze. Zentral ist aber, dass die Stadt möglichst viele Grundstücke im Eigentum hat, um dort selbst bezahlbare Wohnungen zu bauen oder Investoren Vorgaben zu machen. Ich bin der Auffassung: Mindestens 50% bezahlbare Wohnungen (Mietpreis: zwischen 8 und 10 Euro je qm) müssen bei jedem Neubau drin sein. Damit alle Städte und Gemeinden die Ausgaben für die Grundstücke stemmen können, braucht es finanzielle und juristische Unterstützung von einer Landesbaugesellschaft. Projekte wie unser Mehrgenerationenhaus sind ebenfalls ein guter Ansatz. Auch die Innenverdichtung, Wohnungen über Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie Wohnangebote für ältere Menschen (deren oft zu große Häuser dann frei werden) helfen. Zur Ehrlichkeit gehört aber: In dem Bereich wurde deutschlandweit jahrzehntelang zu wenig gemacht. Es wird auch einige Jahre dauern, bis wir wieder genug Angebote geschaffen haben. Aber deswegen gilt es jetzt auch anzupacken. Aus diesem Grund haben wir als SPD-Gemeinderatsfraktion eine Strategie für bezahlbaren Wohnraum in Renningen beantragt und wollen diese im Gemeinderat, zusammen mit der Verwaltung, erarbeiten.

Kann die Stadt Renningen den Bürgern mit geringeren Einkommen durch das Erbbaurecht zu Eigentum verhelfen, so wie es früher praktiziert wurde? 

Ja. Ich sehe darin vor allem eine Möglichkeit, um als Stadt langfristig eine größere Anzahl an Grundstücken zu halten und so auch langfristig für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Darüber hinaus generiert man in diesem Modell auch laufende Einnahmen für die Stadt mit denen zumindest ein Teil der Sanierungskosten gedeckt werden können. Die derzeit niedrigen Zinsen machen die Erbpacht allerdings etwas weniger attraktiv. Ich glaube, dass es aber dennoch genügend Menschen gibt, für die ein Erwerb im Erbbaurecht finanziell einfacher zu stemmen ist, als ein normaler Kauf. Die evangelische Kirche hat dieses Modell übrigens beim Grundstück des ehem. Gemeindehauses angewandt. In der Verwaltung besteht allerdings noch eine gewisse Skepsis gegenüber dem Erbpacht-Modell, weshalb wir das im Rahmen unserer beantragten Strategie für bezahlbaren Wohnraum nochmals diskutieren müssen.

Welche Familienthemen sind für dich wichtig und wie können diese auf der kommunalen, Landes- und Bundesebene erfolgreich bearbeitet/angegangen werden? 

Kitagebühren sind für viele Familien eine große Belastung. Zudem sollte Bildung wie in der Schule oder an der Uni kostenfrei sein. Einige Bundesländern haben die Kita-Gebühren bereits abgeschafft, das sollte auch bei uns im Land passieren. Der Bund stellt dafür sowieso schon Gelder bereit. Ansonsten finde ich es toll, dass wir alle Schulen hier vor Ort haben, die jetzt auch erweitert werden, um den wachsenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Der geplante Sporthallen-Neubau ist auch deshalb wichtig und wird vom Land unterstützt. Ich hoffe, dass auch der Rest des Gemeinderates weiterhin mitzieht. Auch bei den Kitas ist eine langfristige Planung wichtig, damit wir nicht immer wieder vor dem Problem stehen, zu wenige Plätze vorzuhalten. Unser großes Sport-, Kultur- und Freizeitangebot (Vereine, Freibad, Exit Game…) gilt es zu unterstützen, damit es erhalten werden kann. Das ist entscheidend für die Lebensqualität in unserer Stadt, was sich indirekt auch finanziell positiv bemerkbar macht.        

Du bist in der Kita Hummelbaum gewesen. Was hat sich dort nach dem Umbau verändert und welches sind die Anforderungen der Kinder für die Sport-Kita? 

Im Hummelbaum-Kindergarten wurde vor allem der Außenbereich verändert, was sich leider etwas verzögert hat, jetzt aber abgeschlossen werden kann.

Die Kinder müssen vor allem Spaß am Sport mitbringen.

Wie kann die Bewältigung des Klimawandels im Hinblick auf die Arbeitnehmerinteressen optimal gestaltet werden? 

Indem wir ihn jetzt engagiert angehen. Noch länger zuzuschauen, schenkt uns vielleicht kurzfristig ein paar gemütliche Jahre, hat aber auch auf die Arbeitsplätze mittel- und langfristig viel stärkere Auswirkungen. Konkret heißt das für mich: Wir sollten einen Vorschlag der IG Metall aufgreifen und mit einem öffentlichen Beteiligungsfonds Zulieferer gezielt unterstützen, die Arbeitsplätze sichern, ihre Beschäftigten fortbilden und neue Geschäftsfelder erschließen. Zudem gilt es jetzt andere Branchen zu stärken, wie z. B. die Medizintechnik, IT und die Energiewirtschaft. Start-ups brauchen Entfaltungsmöglichkeiten und kleine und mittlere Unternehmen müssen besser unterstützt werden, indem wir für sie die bürokratische Belastung, bspw. beim Datenschutz, reduzieren. All das sind Entscheidungen, die auf Landes- und Bundesebene getroffen werden müssen. Wir können aber auch mit unserer Renninger Wirtschaftsförderin den Unternehmen unter die Arme greifen und ihnen möglichst gute Hilfestellungen bieten. Der Gemeinderat muss sich zudem bei jeder Unternehmensansiedlung fragen, wie zukunftsfähig die Branche ist und ob man bspw. den in unserer Region zu starken Fokus auf die Autoindustrie nicht etwas reduzieren will. Renningen ist da ein gutes Beispiel: Wir kommen auch deshalb gut aus Krisen, weil wir hier sehr viele unterschiedliche Branchen haben.

Wie siehst du die Fortbewegung der Bürger, Jugendlichen und Kinder mit Bus und S-Bahn gegenüber dem Auto im Hinblick auf die Infektionszahlen von Corona? 

Ich denke wir sollten hier keine Angst schüren. Ich fahre fast täglich Bus & Bahn und denke, dass die Masken einen guten Schutz bieten. Im Schulverkehr müssen wir genau schauen, ob es bspw. mehr Transportmittel braucht oder ob sich die Schülerinnen und Schüler auch besser auf die angebotenen Transportmittel verteilen müssen.

Der Verkehr und die Mobilität sind allgegenwärtige Themen in Renningen wegen der B 464, aber auch wegen des Klimawandels und wegen der Erreichbarkeit von Wochenmarkt, Geschäften, Ärzten für Menschen, die nicht selbständig mobil sind. Was ist deine Meinung und das Ziel für Mobilität in Renningen?

Meine Vision ist, dass man in Renningen problemlos ohne Auto von A nach B kommt. Das geht heute schon sehr gut. Ein Busverkehr auf Abruf für alle Bürger*innen, wie er derzeit schon in anderen Städten getestet wird, wäre dafür eine wichtige Ergänzung, die auch den Mobilitätsbedürfnissen viel eher entspricht als fest getaktete Buslinien. Das wäre quasi ein erweiterter Bürgerbus wie es ihn schon gibt, den aber jede und jeder auch zum Einkaufen oder zum Besuch bei Freunden nutzen kann. Darüber hinaus gilt es die Sharing-Angebote auszubauen: Wir haben ja schon ein Car- sowie ein Fahrrad-Sharing. Radfahrer und Fußgänger brauchen einen anderen Stellenwert in der Verkehrsplanung. Überörtlich sind wir ja schon sehr gut angebunden, spätestens dann wenn auch auf der S60 der durchgehende 15-Minuten-Takt umgesetzt ist. Mit diesen Maßnahmen können wir es schaffen, dass immer mehr Menschen kein Auto mehr brauchen oder Familien mit einem Auto gut klarkommen.

Weitere Info`s gern von Jan Sascha Hambach

Telefon: 0152 22714720 oder jan.hambach@spdbb.de

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